Was sind Tinkturen?
Tinkturen sind flüssige, meist alkoholische Pflanzenauszüge, die wir ganz einfach selber herstellen können. Dabei werden Inhaltsstoffe aus den Pflanzen “gezogen”, d. h. ihre Wirkstoffe gehen in den Alkohol über.
Warum mit Alkohol?
Unser Auszugsmittel bei den Tinkturen ist Ethanol. Dies hat wichtige Vorteile:
- Bei Einnahme der Tinktur können Wirkstoffe über die Schleimhäute viel besser aufgenommen werden
- Der Alkohol dient als natürlicher Konservierer – auf künstliche Konservierungsmittel kann somit vollständig verzichtet werden!
- Alkohol verursacht bei unserer Pflanzendroge kein Aufquellen der Zellmembran, wodurch die Wirkstoffausbeute sehr viel besser ausfällt.
- Und der wichtigste Punkt: Alkohol löst sowohl fettlösliche (lipophil) als auch wasserlösliche (hydrophil) Wirkstoffe!
Wie geht’s?
Tinkturen werden normalerweise im Verhältnis 1:5 (1 Teil getrocknete Pflanzendroge auf 5 Teile Alkohol) angesetzt. Bei stark wirksamen Pflanzendrogen kann auch auf ein Verhältnis von 1:10 zurückgegriffen werden.
Bei der Konzentration des Alkohols hat sich folgendes bewährt:
- Getrocknete Kräuter, Blüten und Blätter: 40 % Vol.
- Frische Kräuter, Blüten und Blätter: 60-70 % Vol.
- Harte Pflanzenteile wie Rinde, Samen und Wurzeln: mindestens 70 % Vol.
- Harze: mindestens 70 bis 95 % Vol.
- Zerkleinerte (je kleiner, umso besser) Pflanzendroge im passenden Verhältnis (siehe oben) ansetzen. Der Alkoholgehalt sollte zur verwendeten Pflanzendroge passen
- Für 3 Wochen an einem warmen (30-35°) schattigen Ort ziehen lassen. Regelmäßig schütteln!
- Durch einen Teefilter abfiltrieren und den Rest auspressen
- In dunkle Tropffläschchen (am besten Braunglas) füllen und beschriften
- Haltbarkeit: Im Durchschnitt 1 Jahr, wenn dunkel gelagert